Das Register für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen zur bedarfsgerechten Unterstützung im Not- und Katastrophenfall.
Stellen Sie sich folgende Notfall-Situationen vor:
- Sie sind mobilitätseingeschränkt, wohnen im 17. Stock und brauchen Trinkwasser wegen eines Ausfalls der Versorgung?
- Ein Familienmitglied wird heimbeatmet und der Strom fällt aus?
- Sie sind gehörlos und es wird über Lautsprecherdurchsagen vor verunreinigtem Trinkwasser gewarnt?
- Sie sind Betreiber eines Dialysezentrums und der Strom fällt für mehrere Tage aus ?
Die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst kennen Ihre spezielle Notlage nicht. An dieser Stelle stellt der eingetragene Verein Notfallregister e.V. den Einsatzkräften hilfreiche Zusatzinformationen zur Verfügung, um Sie bedarfsgerecht unterstützen zu können. Die Behörden und Einsatzkräfte werden entsprechend der verfügbaren Kräfte und Mittel unabhängig vom Notfallegister stets nach eigenem Ermessen eigenverantwortlich tätig.
Die Selbstvorsorge für den Notfall liegt in der Eigenverantwortung aller Bürger*Innen und bei den Betreiber*Innen von Einrichtungen.
Alle Bürgerinnen und Bürger, sowie Betreiber*Innen von Einrichtungen sind angehalten entsprechende eigene Vorsorgemaßnahmen zu treffen um die Zeit bis zur Einsatzbereitschaft von behördlichen Notfallstrukturen zu überbrücken. Über die Reihenfolge der Abarbeitung von Einsätzen entscheidet die jeweilige Behörde in eigener Verantwortung je nach Dringlichkeit. Die Informationen aus dem Register sind dabei hilfreiche Zusatzinformationen zur Abarbeitung von ad hoc Einsätzen und zur präventiven Planung von Gefahrenabwehrmaßnahmen wie beispielsweise für Ausfälle von der Energie- oder Trinkwasserversorgung.
Durch die Registrierung entstehen für die teilnehmenden Behörden, Leitstellen u. Einsatzdienste gegenüber den registrierten Personen/Einrichtungen keine über den regulären gesetzlichen Auftrag hinausgehenden Verpflichtungen!
DIE REGISTRIERUNG IST KOSTENLOS & EIN WERTVOLLER BEITRAG ZUR EIGENVORSORGE!
Nehmen Sie sich 10 Minuten Zeit, um die Informationen im System zu erfassen. Die Registrierung unterstützt Einsatzkräfte durch wichtige Informationen.
"Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden."
Art. 3 Abs. 3 Satz 2 Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Anzahl der Registereinträge und Nutzung (Stand: 20.10.2023)
Positive und erfreuliche Zwischenbilanz mit Stand 20.10.2023:
Seit Beginn des Projekts Ende Oktober 2022 sind aus allen 16 deutschen Bundesländern, sowie bereits aus 7 österreichischen Bundesländern Personen und Einrichtungen eingetragen. Die Anzahl an Eintragungen und abrufenden Stellen erhöht sich fortlaufend. Dieser Überblick soll nur aufzeigen, wie wichtig ein solches Register ist und das es als Informationsbasis von den registrierten Behörden/Dienststellen genutzt wird.
Fragen / Antworten
Hier finden Sie eine Auswahl an Fragen und Antworten zum Betrieb des Registers.
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Warum ist eine Registrierung sinnvoll?
Der kommende Winter mit den damit verbundenen Risiken eines Versorgungsausfalls mit Strom und Wärme, kann auf Grund von Folgeerscheinungen wie Gebäudebränden, Notevakuierungen bzw. der Notwendigkeit einer externen Stromversorgung für Beatmungsgeräte professionelle und schnelle Hilfe notwendig machen. Durch Ihre Registrierung, versetzen Sie die Behörden und Hilfsorganisationen in die Lage bei der Notfallplanung Ihre besonderen Bedarfe zu berücksichtigen und im Ereignisfall je nach verfügbaren Kräften und Mittel je nach Dringlichkeit individuelle Maßnahmen einzuleiten.
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Welche Daten werden erfasst?
Im Register werden Daten zu Ihrer Person, Erreichbarkeit, Wohnsituation, Gesundheitsdaten, individuelle Bedarfe und ein Notfallkontakt (sofern gewünscht) erfasst.
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Wie läuft ein Einsatz ab?
Sollte eine Evakuierung notwendig werden oder zum Beispiel der Strom ausfallen, so kann die Leitstelle eine Adresse oder einen Bereich eingeben und erfährt so ob an dieser Adresse oder in dem Bereich Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen wohnen und individuelle Maßnahmen einleiten.
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Warum sollte sich auch eine Einrichtung/Dialysezentrum eintragen?
Es gibt derzeit für Einsatzkräfte nur vereinzelt Übersichten über einzelne Pflege-WG´s, Intensivpflege WG`s und über beispielsweise zu Beamtungs-/Dialysezentren. Die abgefragten Informationen helfen bei einer bedarfsgerechten Unterstützung. Registrierung für Einrichtungen
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Was steht dazu im Datenschutzgesetz?
Artikel 9 Absatz 2 Buchstabe a DSGVO: Die Person welche sich in das Notfallregister einträgt hat in die Verarbeitung der genannten personenbezogenen Daten für einen oder mehrere festgelegte Zwecke ausdrücklich eingewilligt. Gleiches gilt für die Eintragung von Einrichtungen. Einige Arten der Verarbeitung können zudem wichtigen Gründen des öffentlichen Interesses als auch lebenswichtigen Interessen der betroffenen Person dienen; so kann beispielsweise die Verarbeitung für humanitäre Zwecke einschließlich der Überwachung von Epidemien und deren Ausbreitung oder in humanitären Notfällen insbesondere bei Naturkatastrophen oder vom Menschen verursachten Katastrophen erforderlich sein.
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Sind meine Daten sicher gespeichert?
Ja. Unsere Server und auch Ausweichserver stehen alle in Deutschland. Alle eingegebenen Daten werden mit entsprechender Verschlüsselung auf den Servern gespeichert. Datenschutz ist bei Gesundheitsdaten das Wichtigste und wir haben alle notwendigen Maßnahmen in Anwendung. Die Zugangsarchitektur zum von dieser Seite physikalisch getreten Abfragesystem ist gleichwertig mit der Sicherheit für das Online-Banking.
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Wer kann diese Daten abfragen?
Die Abfrage ist nur zulässig von registrierten und verifizierten Leitstellen der Feuerwehr und des Rettungsdienstes, der Polizei, den Katastrophen- und Zivilschutzbehörden und deren verpflichteten Hilfsorganisationen, sowie in eingeschränktem Umfang (nur Name, Adresse) von registrierten Personen mit stromabhängiger, lebenserhaltender Technik wie z.B.: Heimbeatmung oder -dialyse an die Stromnetzbetreiber als sogenannte kritischer Infrastruktur (KRITIS).
Jeder Zugriff und jede Abfrage wird nachvollziehbar protokolliert. Die abrufende Stelle ist verantwortlich für die Einhaltung der datenschutzrechtlichen Bestimmungen für die Rechtmäßigkeit des Abrufs, der Verarbeitung und der Speicherung. -
Wie ändere/lösche ich meine Daten?
Bitte senden Sie eine Email an: Notfallregister-Service-Kontakt
Wir melden uns bei Ihnen um nach entsprechender Identitätsprüfung die Änderung vornehmen zu können. Aus Datenschutzgründen bitten wir um Verständnis für diesen Aufwand.
Presseberichte:
Hier ein kleiner Auszug aus der aktuellen Medienberichterstattung über unseren Verein und das Register:
BZ-Berlin: Berlin soll endlich ein Notfallregister bekommen
T-Online: Katastrophenschutz, auf lange Stromausfälle vorbereitet sein.
Pflege.de – Was steckt hinter dem Notfallregister für gesundheitliche eingeschränkte Menschen ?
Nordsee Zeitung: So bereitet man sich auf einen Stromausfall vor
Saarbrücker Zeitung: Sorge vor einem Blackout: Was tun, wenn der Strom ausfällt ?
Ruhrbarone: Katastrophenschutz: No panic! Bevölkerungsschützer sind nicht die Panikmacher
Berliner Morgenpost: Stromausfall: Die Checkliste vom Ex-Feuerwehr-Chef für den Blackout
rbb24: Brömmes 12 Tipps zur individuellen Resilienz beim Stromausfall
kobinet-nachrichten.org: Notfall – Feuer, Wasser oder Blackout und man ist behindert – was nun ?
Wer steht hinter diesem Verein ?
Der eingetragene Verein Notfallregister e.V. wurde Ende Oktober 2022 von hauptamtlichen und ehrenamtlichen Personen aus dem Bereich Katastrophen- und Zivilschutz, der Feuerwehr, dem THW, dem Rettungsdienst und Verwaltungsmitarbeitern mit Aufgaben im Bereich von Menschen mit Behinderung gegründet. Das Team wird ergänzt durch die Programmierer, Pflegespezialisten und ärztliche Fachberater.
Die Erfahrung aus lebensbedrohlichen Einsätzen hat gezeigt, dass es im Zusammenhang mit Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen in Einsatzlagen immer wieder zu Verzögerungen bzw. Komplikationen gekommen ist, da deren Bedürfnisse erst im Einsatzgeschehen bekannt wurden. Ob nach einem Brand eine bettlägerige Person aus dem 17. Stock zu evakuieren war oder ein Heimbeatmungsplatz bei einem 72h Stromausfall erst nach Stunden durch Zufall noch rechtzeitig lokalisiert wurde – waren sich in Vorbereitung auf die Energiemangellage die Gründer einig, dass sich hier schnell und unkompliziert etwas verbessern muss.
Da das Register aus rechtlichen Gründen nicht flächendeckend von einer Behörde geführt werden kann, wurde die Idee zu einem international tätigen Verein entwickelt und schlußendlich umgesetzt.
Die aktiven Mitglieder kümmern sich ehrenamtlich um die konzeptionelle Weiterentwicklung, den technischen Betrieb, die Öffentlichkeitsarbeit und Systembetreuung.
Mit Spendengeldern und Zuwendungen werden die laufenden Kosten für den technischen Serverbetrieb, die Softwareentwicklung, -wartung und -weiterentwicklung sowie die Öffentlichkeitsarbeit gedeckt.